

Sie haben eine wichtige Aufgabe zu erledigen. Eine Aufgabe, die konzentrierte Arbeit erfordert. 3 Seiten für die Doktorarbeit schreiben, einen Text analysieren, ein Projekt konzipieren. Eine Aufgabe, die Ihre gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert. Und Sie kommen nicht gut rein und überhaupt nicht vorwärts. Wie schnell greifen Sie dann zu einer anderen Aufgabe. Den Posteingang der E-Mails checken, online schnell die Nachrichten lesen oder etwas im Internet recherchieren. Beliebt sind auch: Die Spülmaschine ausräumen, das
Bad putzen oder die Wäsche zusammenlegen und in den Schrank räumen. Was passiert dagegenwenn Sie nichts anderes tun?
Wenigstens etwas tun
Da wir bei der einen Aufgabe nicht vorwärts kommen, wollen wir wenigstens etwas anders machen. Wir wollen produktiv und nicht untätig sein. Wir haben ja genug Punkte auf unseren To-Do-Listen stehen und manches wird gar erst im Hinblick auf die Notwendigkeit zu konzentriertem Arbeiten zu einer Notwendigkeit, die sofort und dringend erledigt werden muss.
Konzentriertes Arbeiten
Beim konzentriertem Arbeiten und einer Aufgabe, die wichtig und deren Ergebnis wertvoll ist, kann es Sinn machen, wenn es nicht läuft, nichts anderes zu tun und nicht auszuweichen. Ihr Erfolg hängt davon ab, wie gut Sie konzentriert an der Sache arbeiten (Siehe dazu „Deep Work – Konzentriert arbeiten“). Wenn Sie sich vorgenommen haben, zu einem bestimmten Zeitfenster konzentriert zu arbeiten, sollten Sie dranbleiben und wenn es nicht läuft, einfach mal nicht ausweichen. Sie können die Aufgabe, die Sie sich vorgenommen haben, erledigen oder eben nichts anderes tun. Der Schriftsteller Raymond Chandler sagte dazu, dass professionelle Schriftsteller vier Stunden am Tag nichts anderes als schreiben sollten. In dieser Zeit können sie schreiben oder eben nichts anderes tun.
Ausweichen wird zur Gewohnheit
Wir gewöhnen uns sehr schnell daran, dass wir mit dem Ausweichen dem konzentrierten Arbeiten aus dem Weg gehen können. Wir lernen, dass, wenn wir nicht in der richtigen Arbeitsstimmung sind und uns nicht mit einer Sache konzentriert beschäftigen möchten, wir jederzeit etwas anderes tun können. Wir fühlen uns dann produktiv, denn wir tun ja etwas. Es ist aber nicht die Produktivität, die für erfolgreiche Ergebnisse steht. Beim Ausweichen greifen wir in der Regel auf oberflächliche Arbeiten zurück. Diese Arbeiten haben nur einen geringen Wert und tragen nicht zum Wert der Ergebnisse Ihrer Arbeit bei (Siehe „Arten von Arbeit“).
Konzentriertes Arbeiten
Wenn es um das konzentrierte Arbeiten geht, sollten wir es auch mal aushalten, dass wir eine Stunde nichts tun, in dem Bemühen konzentriert zu arbeiten. Langfristig gesehen werden wir produktiver. Denn wir lernen, dass es Zeiten für konzentriertes Arbeiten gibt. Je öfter wir diese Zeiten einhalten, umso besser können wir uns auch in diesen Zeiten konzentrieren. Wir gewöhnen uns daran, dass wir jetzt konzentriert arbeiten. Wenn wir dagegen immer ausweichen, fällt es uns immer schwerer Konzentrationszeiten ein- und durchzuhalten.
Die Inspiration und die Muße folgen der Konzentration und dem Arbeiten, nicht umgekehrt. Die Arbeit schafft die Inspiration und den flow.
Denkanstöße
- Wie weichen Sie dem konzentriertem Arbeiten aus?
- Wann haben Sie Zeit für das konzentrierte Arbeiten?
- Was macht das mit Ihnen, wenn Sie nichts tun?
Literatur
- Pang, Alex Soojung-Kim, Rest. Why you get more done when you work less, 2016, 86-88.